Hofkäserei Hodersberg
Ein artenreiches und reifes Futter ist eine wichtige Grundlage für gesunde Tiere, werthaltiger Milch und bekömmlichen Käse. Das Rind mit seinem genialen Verdauungssystem, das speziell für strukturreiche Pflanzen ausgelegt ist, bekommt bei uns nur sog. Raufutter aus Gras, Heu, Grassilage und Stroh von unseren Wiesen und Feldern vorgelegt. So erzeugt die Kuh eine ihrer Art entsprechende natürliche und qualitativ hochwertige Milch und einen gut verdauten Mist, den wir mittels Holzkohle, Steinmehlen und EM-Bakterien aufbereiten für eine geregelte Rotte mit Nährstoffbindung an den unverdaulichen Stoffen im Mist. Denn die Hauptaufgabe eines Rindes ist aus unserer Sicht das Fressen und Verdauen von sog. Raufutter. Unsere fruchtbaren Böden, die wir heute vorfinden, haben wir so wesentlich unseren Rindern zu verdanken, die über Jahrtausende den natürlichen Aufwuchs in ihren Mägen zu wertvollem Dünger verwandelten und so das Pflanzenwachstum förderten. Die Milch, das Kalb und das Fleisch das uns die Tiere heute liefern, nehmen wir als willkommenes "Nebenprodukt" an, um unseren eigenen Unterhalt zu bestreiten.
Hierzu tragen auch die natürlich angeborenen Hörner unserer Rinder eine wichtige Rolle. Das Innenleben des Hornes hat eine direkte Verbindung zum Magen-Darm-System, das von dort aus u.a. mittels Hormone die Zellulosereiche Nahrungsverdauung regelt und unterstützt. Aus anthroposophischer Sicht sind die Hörner zudem "Antennen zum Kosmos". Der Philosoph Steiner bezeichnet die Hörner in seiner Schrift zur Landwirtschaft 1924, als Ort der in besonders starker Weise Strömungen nach innen sendet.
So nebenbei erhalten wir als weiteres Geschenk dieser von Natur aus angelegten und unterstützenden Fähigkeiten des Rindes (auch andere Tierarten mit ähnlichem Verdauungssystem) in unseren Produkten wie Fleisch und Rohmilch nachweislich einen höheren Anteil an z.B. lebensnotwendigen ungesättigten Omega 3 Fettsäuren, die wichtige Prozesse im menschlichen Körper steuern und erhalten. Dies bestätigt sich immer wieder, in dem uns Kunden berichten, dass sie trotz einer sonstigen Kuhmilchallergie, unsere Milch und Käseprodukte vertragen.
Auch die Haltung unserer Tiere ist uns wichtig und ausschlaggebend für eine möglichst naturnahe Bewirtschaftung eines Bio-Hofes. Ein geräumiger Außenklimalaufstall mit Stroheinstreu und Auslauf steht unseren Kühen, Kälbern und dem Zuchtstier ganzjährig zur Verfügung. Dies ist auch notwendig, wenn die Tiere ihre Hörner tragen sollen, die sie sonst gerne zur Platzbeanspruchung einsetzen. Im Sommer gehen sie gerne auf die Weide, wo sie ihr Futter selbst ernten können.
Der Zuchtstier der mit den Kühen immer mitläuft, kümmert sich eifrig und zuverlässig um den Nachwuchs. Die Kälber dürfen dann auch bei ihren Müttern gehegt und gepflegt werden. So wird eine natürliche und für beide wichtige Bindung und Entwicklung gefördert und realisiert. Die Kühe sorgen sich in der Regel sehr gut um ihren Nachwuchs, in dem diese immer wieder abgeleckt werden und ihre Mahlzeiten holen dürfen wann sie wollen. Das bringt frohwüchsige und verspielte Kälber, die sich im Laufstall lustig austoben können. So bleibt jedes Kalb mindestens 8 Wochen bei seiner Mutter, wo es sich prächtig in seinem sozialen Umfeld entwickelt. Weitere 2 bis 3 Monate sind dem Kalb in der gewohnten Umgebung dann gegönnt, wenn es für die eigene Nachzucht aufgestellt wird.
Da wir jedoch nicht alle Kälber am Hof brauchen, weil unsere Kühe in der Regel viele Jahre am Betrieb leben, verkaufe ich diese oft an einen Kollegen wo sie weiter in einer Herde mit anderen Kühen und Kälbern in einem offenen Laufstall wachsen und gedeihen dürfen. Ältere Kühe, deren Zeit für die Milcherzeugung nicht mehr ist, werden von einer kleinen Metzgerei im Landkreis zu unserem Wurstangebot geschlachtet und verarbeitet.
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